Einsam fuhr der Busfahrer des Heppenheimer Stadtbus die letzten Monate durch Heppenheim. Oft mit Tagen ohne einen einzigen Gast. Am freundlichen Fahrer lag es sicherlich nicht.
Wir haben den heutigen Sonntag zu einer Tour mit dem Stadtbus genutzt, um uns selbst ein Bild von der Situation zu machen. Gleich vor dem Einstieg in den Bus, waren wir verwirrt, wo die Reise überhaupt hingeht. Aus den Fahrplänen ist z.B. nicht ersichtlich geworden, dass die komplette Fahrt mit dem Stadtbus eine „Achterschleife“ durch Heppenheim beschreibt. Es sind zwei Fahrpläne ausgehängt, die jeweils vom und zum Bahnhof Haltestellen auflisten. Das der Bus am Rewe-Markt und auch am Aldi hält, ist beim Einstieg „Am Graben“ nicht ersichtlich.
Überrascht waren wir vom Fahrpreis: 2 € für eine einfache Fahrt ist Luxus und definitiv keine Konkurrenz zum eigenen Auto.
Unser Fazit:
Ein Stadtbus kann nach unserer Meinung erfolgreich sein und dabei die Lebensqualität in unserer Kreisstadt steigern. Dazu gehört das Konzept „Stadtbus“ allerdings dringend in einigen Punkten überarbeitet:
- Der Fahrpreis muss auf ein bezahlbares Niveau gesenkt werden. Auch sollten die Fahrkarten nicht für eine einfache Fahrt gelten sondern für einen zeitlichen Rahmen (z.B. für drei Stunden). Eventuell muss man sich dazu auch vom bisherigen Betreiber, dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN), trennen.
- Weitere Gebiete Heppenheims müssen in den Fahrplan integriert werden. So wird z.B. das Gebiet um den Bruchsee mit dem Kreiskrankenhaus und das Gebiet um die Gießener Straße gar nicht angefahren.
- Der Fahrplan muss gestalterisch angepasst werden. Einem potentiellen Kunden muss sofort ersichtlich sein, dass es sich quasi um eine Rundfahrt handelt. Dabei sollten natürlich auch alle Haltestellen aufgelistet werden. Auch ist fraglich, ob die aktuelle „Achterschleife“ durch Heppenheim der richtige Kurs ist